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Beim 34. Planspiel Börse der Kreisparkasse Göppingen schnitt das Wirtschaftsgymnasium Geislingen sehr erfolgreich ab und stellte sowohl den Gesamtsieger als auch den dritten Platz in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Die Schüler der Jahrgangsstufe 1, die das Profilfach Finanzmanagement gewählt haben, zockten zehn Wochen lang an der Börse und versuchten ihr fiktives Startkapital von 50 000 Euro zu vermehren. In Gruppen aufgeteilt handelten sie eigenständig anhand realer Börsenkurse von Anfang Oktober bis Mitte Dezember. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem Lehrer für das Fach „Privates Vermögensmanagement“, Tim Noherr, der im Unterricht die theoretischen Grundlagen mit ihnen erarbeitete. Die Schüler mussten sich zudem selbst in den Nachrichten und Fachmagazinen über die aktuelle Situation am Börsenmarkt informieren um möglichen Kurseinbrüchen wie sie bei der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten befürchtet wurden, rechtzeitig entgegenzuwirken.

Tim Noherr, der mit den Ergebnissen seiner Schüler sehr zufrieden war, begründete die Teilnahme seines Kurses auch damit, dass Unterrichtsinhalte den Schülern auf diese Weise praxisorientiert nähergebracht werden können und sie ein Gespür für die Finanzmärkte bekommen. Weltweit nahmen an dem Planspiel 35 9000 Teams teil, alleine in Deutschland waren es 24 416. Von den 140 Schülern, die im Landkreis Göppingen teilgenommen haben, schlugen sich sieben Schüler des Wirtschaftsgymnasiums besonders gut und gewannen Siegerprämien im Wert von 500 bzw. 200 Euro: Die Gesamtwertung gewannen Philipp Dollinger, Felix Dollinger, Stefan Wilneder und Jakob Holz mit einem Zuwachs von 8,3%. Der dritte Platz in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ ging an Egzon Hoxha, Julian Staudenmaier und Marius Butte. Überreicht wurden die Preise bei einem Festakt im Forum der Kreissparkasse Göppingen am vergangenen Dienstag. Roland Rimbach, der Schulleiter der Kaufmännischen Schule, zeigte sich erfreut über den Erfolg beider Gruppen: „Es ist eine schöne Bestätigung der guten und engagierten Arbeit im Unterricht, wenn in Echtzeit und unter realen Bedingungen derartige Zuwächse von unseren Schülern erzielt werden können.“

Dass viele Studierende im Studium Probleme im Bereich Mathematik haben, nahmen vergangene Woche Mitarbeiter der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und Lehrer der Kaufmännischen Schule Geislingen (KSG) zum Anlass, um sich über Problemfelder und Lösungsansätze auf diesem Gebiet auszutauschen. Die HfWU hat zwar keine Studiengänge, die ausschließlich Mathematik enthalten, sie ist aber in fast allen Studiengängen ein wichtiger Bestandteil. Prof. Dr. Isabel Acker, Lehrende im Studiengang Automobilwirtschaft, und Marc Zimmermann, Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Lehre im Bereich Mathematikdidaktik, besuchten die Kaufmännische Schule Geislingen, um mit den Fachkollegen vor Ort Ideen auszutauschen, die dabei helfen sollen, interessierten Schülerinnen und Schülern den Übergang zum Studium im Bereich Mathematik zu erleichtern.

In diesem Zusammenhang wurde auch über das deutschlandweite Problem diskutiert, dass Studierende wegen fehlender Kenntnisse und Fertigkeiten im Fach Mathematik das Studium abbrechen müssen. Im Rahmen einer Kooperation zwischen beiden Institutionen möchten sie dieser Entwicklung entgegenwirken, indem beispielsweise Grundlagenkenntnisse aufgefrischt werden sollen, Aufgaben mit konkretem Studienbezug bearbeitet werden und die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Schnuppervorlesungen ermöglicht werden. Ausgangspunkt für diese Überlegungen war der von der HfWU durchgeführte Einschätzungstest in Mathematik zu Semesterbeginn im Oktober und dessen Auswertung. Ziel der Kooperation soll sein, den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von den Anforderungen und Inhalten der Studiengänge zu vermitteln und sie auf die Arbeitsweisen und –techniken eines Hochschulstudiums vorzubereiten. Von Seiten der Hochschule werden für das Vorhaben Studierende als Mentoren eingesetzt, die sowohl fachlich als auch inhaltlich Hilfestellung geben. Koordiniert wird das Konzept von Marc Zimmermann von der HfWU und der Mathematiklehrerin Verena Schmid von der KSG, die die Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule bilden.

Im Rahmen ihres Erasmus+ -Projekts bekam die Kaufmännische Schule Geislingen vergangene Woche Besuch von drei Lehrerinnen aus Slowenien. Erasmus+ ist der Zusammenschluss bereits bestehender EU-Programme für Bildung, Jugend und Sport. Ziel des auf sieben Jahre ausgelegten Programms ist vor allem, die Kompetenzen der Schüler zu verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung voranzubringen. In Vorbereitung eines Schüleraustauschs und um sich bereits im Vorfeld über das berufliche Schulsystem in Baden-Württemberg zu informieren, besuchten

 

nun Darja Ravnihar, Bernada Boznar und Mojca Logar die Kaufmännische Schule, nahmen an einigen Unterrichtsstunden teil und tauschten sich mit Auszubildenden über deren Erfahrungen in Schule und Betrieb aus. Außerdem planten sie mit dem Erasmus-Team der Schule um Marco Zimmermann zukünftige Projekte und erhielten auch einen Einblick in das schulische Ausbildungssystem, das es so nur in Deutschland gibt. Neben dem Besuch einer BWL-Vorlesung an der Hochschule Geislingen im Rahmen der Kooperation zwischen der Kaufmännischen Schule und der HfWU stand dann aber auch ein Besuch des Ulmer Weihnachtsmarktes auf dem Programm bei dem sich die Gäste neben einer Tasse Glühwein auch Maultaschen und Schupfnudeln schmecken ließen. Nach weiteren lokalen Eindrücken wie einem Besuch der Burgruine Helfenstein verabschiedeten sich die Kollegen mit vielen neuen Plänen für die Zukunft und für den anstehenden Schüleraustausch im Gepäck.

Am Kreisfinale des WK I (Jahrgang 1997 und jünger) nahmen in diesem Schuljahr sieben Mannschaften teil. Im ersten Vorrundenspiel konnten die Handballer der Kaufmännischen Schule Geislingen das Mörike-Gymnasium Göppingen mit 17:11 besiegen. Im zweiten Spiel schlugen sie das Buigen-Gymnasium-Herbrechtingen mit 15:9 Toren. Das Team sicherte sich trotz einer unglücklichen 12:13 Niederlage gegen die Kaufmännische Schule Göppingen schließlich den Sieg.

Im zweiten Halbfinale traf die Mannschaft auf das Hohenstaufen Gymnasium-Göppingen und geriet bis zur Halbzeit aufgrund einer schlechten Chancenverwertung (sechs Pfosten- bzw. Lattentreffer) mit 4:9 in Rückstand. In der zweiten Halbzeit zeigten die Geislinger eine tolle Moral und konnten durch eine verbesserte Chancenverwertung Tor um Tor aufholen. Lucas Lenz holte eine Sekunde vor Spielende einen Siebenmeter heraus und verwandelte diesen anschließend zum umjubelten 12:12 Ausgleich. In der Verlängerung konnten die Geislinger sich letztlich mit 17:14 durchsetzen.

Im Finale traf das Team nun erneut auf das Mögy, das sich im ersten Halbfinale souverän gegen die Gewerbliche Schule Göppingen durchsetzen konnte. Während die Göppinger ausgeruht in das Finale gehen konnten,  steckte den Geislinger Handballern noch das Halbfinale inklusive Verlängerung  in den Knochen. Darüber hinaus hatten sich im Laufe des Turniers Julian Ruckstädter und Ceyhun Bahadir verletzt und konnten nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt eingesetzt werden. Durch ein 10:15 verloren die Geislinger Handballer zwar das Endspiel, jedoch konnten sie sich als Vize-Kreismeister für das RP-Finale Stuttgart qualifizieren. Betreut wurde das Team von den Sportlehrern Siegmar Reiz und Kurt Walz.

Für die KS Geislingen spielten:

Tor: Henry Leschitz (W1KIV)

Feld: Lucas Lenz, Julian Ruckstädter, Janis Fetzer, Jakob Grupp (alle JG 2), Lukas Staudenmaier, Philipp Dollinger, Felix Dollinger (alle JG 1), Ceyhun Bahadir, Jesse Jenz (beide BK 1)

 

Text: Siegmar Reiz

Foto: Kurt Walz

Emre Büyükhan beugt sich hinunter zu dem kleinen Jungen, der neben ihm steht und packt fest seine Hand: „Ich heiße Emre, und wer bist du?“ Für die nächste halbe Stunde hat sich ein Team gefunden. Der 16-jährige Wirtschaftsschüler und das Kindergartenkind Eltaf marschieren auf den Pausenhof des Geislinger Berufsschulzentrums. Entlang der Rheinlandstraße und einmal im Rechteck – über die Spring- und die Wölkstraße – zurück zur Berufsschule üben sie zusammen mit den anderen Teilnehmern das richtige Verhalten im Straßenverkehr: an der Ampel auf grünes Licht warten, die Straße überqueren, Radler und Autofahrer beachten.

An der Verkehrserziehung nehmen 16 Flüchtlingskinder im Kindergarten- und Grundschulalter aus dem Rheinlandareal teil. Morgen und nächste Woche gibt es zwei ähnliche Termine für junge Erwachsene.

Während diese mit einem pensionierten Polizisten zuerst die Theorie üben und dann auf dem Verkehrsübungsplatz der Lindenschule mit dem Rad ihre Runden drehen werden, stehen für die Kleinen Zebrastreifen und Ampel im Mittelpunkt. Renate Saroglou von der Kreisverkehrswacht Göppingen erklärt ausdrucksstark,

mit vielen Gesten und einfachen Worten, und so verstehen die Kinder aus Syrien, Afghanistan und vielen anderen Ländern gut, worum es geht. Die Verkehrserzieherin gibt mittlerweile viele Kurse für Flüchtlinge. Anwohner beschwerten sich oft, dass diese Gefahren nicht richtig einschätzten – deshalb seien die Schulungen so wichtig, sagt sie.

„Darf man gleich über die Straße, wenn die Ampel für uns grün ist?“, will sie wissen. „Nein, wir müssen zuerst gucken, links und rechts“, ruft ein Junge eifrig und freut sich über ihr Lob. „Die Kinder verstehen schon sehr viel und haben gute Kenntnisse davon, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen“, sagt Saroglou. Sie hätte es schön gefunden, wenn auch die Eltern der Kinder dabei gewesen wären, aber das habe sich wohl nicht realisieren lassen.

Zufrieden mit Tag Nummer eins der Verkehrserziehung ist auch Veronika Jagja. Die Lehrerin an der Kaufmännischen Schule setzt sich schon seit über einem Jahr stark für die Flüchtlinge ein und denkt sich immer wieder neue Aktionen mit ihren Schülern aus. Dieses Mal hat sie Unterstützung von ihrer Kollegin Vera Rautenberg. „Die Schüler machen immer gut mit, das ist sehr schön“, sagt Jagja. Die Gruppe hat ihre Runde  fast beendet. Zeit für ein bisschen Quatsch: Emre und sein Mitschüler Volkan Sayin schnappen sich Eltaf und lassen ihn zwischen sich fliegen, bis der Kleine ausgelassen kreischt. „Ja, das macht Spaß“, meint Emre und grinst.

Text: Kathrin Bulling

Foto: Markus Sontheimer

Bereits seit 2009 berät Lothar Hentschel als ausgebildeter Abiberater Abiturientinnen und Abiturienten bei der Studien- oder Berufswahl und kommt dafür auch zu Beratungsterminen an einige Schulen im Landkreis Göppingen. Zuvor war er bereits als Berufsberater für Schüler bis zum Mittleren Bildungsabschluss zuständig. Der Landkreis Göppingen galt mit der Einführung der schulinternen Berufsberatung vor etwa 25 Jahren schon damals bundesweit als Vorbild. Mehrmals im Jahr haben auch die Schüler der Kaufmännischen Schule Geislingen die Möglichkeit, sich in mindestens halbstündigen Sitzungen Informationen und Ratschläge vom Experten zu holen. Lothar Hentschel stellte dabei über die Jahre fest, dass der Beratungsbedarf durch die Vielzahl an neuen Studiengängen und Ausbildungsberufen immer größer werde. Die Beratung sehe er außerdem als Prozess, denn in der Regel reiche nicht ein Termin zur Entscheidung aus, sondern die Schüler kämen oft mehrmals bis sie dann wüssten welchen Weg sie beruflich einschlagen möchten. Für Schüler, die noch nicht genau wissen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, bieten Hentschel und seine zwei Kollegen auch mehrstündige Eignungstests an, die im Anschluss ausgewertet und mit den Schülern besprochen werden. Dabei gehe es nicht um Schulnoten, sondern es werde versucht, Stärken und Interessen herauszufinden auf die Firmen Wert legen. Dass sich die Schulsprechstunden einer so großen Beliebtheit bei Schülern erfreuen und die freien Termine immer schnell vergriffen sind, motiviert auch Hentschel für seinen Beruf.

Das Feedback sei bis jetzt durchweg positiv und es gebe immer wieder Schüler, die sich später z.B. per Mail für seine Unterstützung bedankten. Ein weiterer Vorteil seiner Arbeit sei, dass es ihm großen Spaß bereite mit ganz unterschiedlichen Schülertypen und deren Interessen in Berührung zu kommen. An der Kaufmännischen Schule Geislingen organisiert Oberstudienrätin Christina Kelemen die Beratungstermine, die auch mit Hentschels Kollege Thorsten Fischer, der für die Berufsberatung der Wirtschaftsschule und des Berufskollegs zuständig ist, stattfinden. Nicht nur Lothar Hentschel sondern auch die Schüler sind vom schulinternen Beratungsangebot begeistert. Jonas Künzler, der eine Ausbildung im Bereich Informatik anstrebt und von Thorsten Fischer beraten wurde, lobt, dass Informationen zu Themen wie Vorstellungsgespräch und Bewerbungsunterlagen vermittelt werden und seine Klassenkameradin Sara Regner beschreibt als besonders positiv, dass sie der Berufsberater bei der Korrektur der Bewerbungsunterlagen unterstützt hat. Auch Fabian Kümmel und Ermira Mustafaj erhielten eine Übersicht über freie Stellen in ihrer Wunschbranche und zudem eine Beratung über Alternativen, falls die erste Wahl nicht umsetzbar sein sollte. Die Beratung der Bundesagentur für Arbeit kümmert sich aber nicht nur um Berufswünsche, sondern hilft auch bei Problemen, die dem Berufswunsch im Wege stehen wie Prüfungsangst oder Spielsucht. Zuständig dafür ist der Berufspsychologische Service bei dem in Göppingen zwei Psychologinnen als Unterstützung für die drei Berufsberater angestellt sind. Christina Kelemen, die die Termine an der Kaufmännischen Schule im Vorfeld mit Herrn Hentschel koordiniert, ist davon überzeugt, dass die Berufsberatung für viele Schüler eine wesentliche Hilfe auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben bzw. Studium darstellt und plant deshalb schon den nächsten Infotag.

Insgesamt knapp 1500 Menschen fanden vergangenen Mittwoch den Weg in die Jahnhalle in Geislingen, um dem Motivationscoach Christian Bischoff zu lauschen. Auf zwei Schülerveranstaltungen morgens und nachmittags sowie einem Termin für Erwachsene am Abend präsentierte sich der ehemalige Basketball-Bundesligaprofi und Coach als nahbarer Motivator und Persönlichkeitstrainer. Neben Konzentrationsübungen („Christian sagt …“) absolvierten die Schülerinnen und Schüler auch Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins und mussten dabei z.B. 30 Sekunden Blickkontakt mit ihrem Sitznachbarn halten oder ihn umarmen.

Bischoff erklärte außerdem den Zusammenhang zwischen beruflichem Erfolg und persönlichen Stärken: Wichtig sei es, seine Schwächen zu managen und seine Stärken zu verbessern, das gelte sowohl für die Schule als auch für den späteren Job. Konzentriert folgten die Schülerinnen und Schüler seinen Weisheiten auch wenn, so der Schüler Jonas Künzler, vieles von dem Erzählten eigentlich schon bekannt sei. Positiv fanden die Schüler Fabian Kümmel und Roman Morlang Bischoffs Humor und seine Sprüche, die immer wieder für Auflockerung sorgten. Tamara Haid lobte den Vortrag als sehr informativ und Bischoff als einen besonders guten Redner, der andere schnell in seinen Bann ziehe. Angesprochen auf die Nachhaltigkeit einer solchen Veranstaltung waren sich die meisten Schüler jedoch einig, dass der Effekt schnell verfliegen werde.

Gleich zu Beginn seiner Würdigung nannte Schulleiter Roland Rimbach eine beachtliche Zahl: insgesamt 155 Jahre haben die vier nun verabschiedeten Kollegen der Kaufmännischen Schule Geislingen das Schulleben geprägt. Auf durchschnittlich fast vierzig Dienstjahre bringen es Gabriela Fabian, Emma Herbster, Manfred Rees und Günter Spiralke.

Gabriela Fabian schloss ihre Ausbildung zur Technischen Lehrerin 1975 an der Kaufmännischen Schule in Geislingen ab und war von da an in den Fachbereichen Textverarbeitung und Büroorganisation vor allem in der Berufsschule und der Wirtschaftsschule tätig. Ehrenamtlich prüfte sie 20 Jahre lang bei der IHK und gab zudem Kurse für Lehrer im Bereich Textverarbeitung. Roland Rimbach lobte in seiner Rede ihre Umsicht, ihre Schülerzugewandtheit und die mit Bravour gemeisterte Anpassung und Umstellung in ihren Fächern, die durch den Einsatz von PC`s einem stetigen Wandel unterlagen.

Als zweite Dame im Bunde verlässt Emma Herbster zum Ende dieses Schuljahres das Kollegium. Seit 1980 war sie als Englisch- und Französischlehrerin an der Kaufmännischen Schule tätig und hielt es in ihrer Abschiedsrede mit Edith Piaf: „Je ne regrette rien“ – „Ich bereue nichts“. Die, so Roland Rimbach, „Lehrerin aus Überzeugung“ begleitete Generationen von Schülern zu ihren Abschlussprüfungen und war bei Schülern und Kollegen gleichermaßen für ihre Herzlichkeit und Fairness beliebt.

Mit Manfred Rees, der seit 1979 an der Kaufmännischen Schule Geislingen unterrichtete, verlässt ein zweiter Englischlehrer die Schule. Ob als Personalrat, Lernmittelverwalter oder Fachschaftsvorsitzender in Deutsch und Englisch,  Manfred Rees war, so Roland Rimbach, immer ein kompetenter, hilfsbereiter und freundlicher Ansprechpartner. Seine Beliebtheit und sein Einsatz für seine Schüler spiegelten sich auch in der Lobrede seiner diesjährigen Abiturienten auf dem Abiball Anfang Juli wider.

Seit 1980 zählte auch Günter Spiralke zur Lehrerschaft der KSG. Von seinen Schülern wurde er bereits  in die „Top 10 der besten Physiklehrer weltweit“ gewählt und sowohl Schüler als auch Kollegen schätzen sein Engagement, dass er mit Herzblut bei der Sache ist und seinen Humor. Neben dem Unterricht in den Fächern Mathematik und Physik sowie Datenverarbeitung half er u.a. bei der Erstellung der Stundenpläne, in der Schulverwaltung und war Fachschaftsvorsitzender in Physik.

Auch wenn die Schule durch den Weggang der verdienten Kollegen viel Erfahrung verliere, sei ihnen der Ruhestand mehr als gegönnt, so Roland Rimbach. Für die Zukunft wünschten er und das Kollegium den Scheidenden vor allem Gesundheit und einen erfüllten Ruhestand.

Nach jeweils 27 Jahren Dienst an der Kaufmännischen Schule gehen die Sekretärinnen Magdalena Biedert und Gudrun Grill zum Ende dieses Schuljahres in den Ruhestand. Beide waren seit 1989 an der Schule tätig und galten, so Schulleiter Roland Rimbach in seiner Rede, als das „Herz der Schule“.

Die in ihrem heutigen Wohnort Türkheim geborene Magdalena Biedert kam 1989 nach mehreren Stationen, u.a. bei der Kirche, und der Geburt ihrer beiden Kinder an die Kaufmännische Schule und überzeugte seitdem Schulleiter, Kollegium und Schüler mit ihrer Freundlichkeit, ihrem Organisationstalent und ihrer Aufgeschlossenheit für Neues. Roland Rimbach bestätigte in seiner Würdigung die Eigenschaften, die ihr bereits in jungen Jahren attestiert wurden: absolute Zuverlässigkeit, tadelloses Verhalten und eine besondere Wertschätzung durch die Kollegen.

 

Gudrun Grill, die seit September 1989 an der Schule tätig war, ist selbst ein Kind dieser Schule, denn sie absolvierte dort im Juni 1968 erfolgreich die Höhere Handelsschule. Nach zwei Anstellungen in Stuttgart zog es sie schließlich zurück nach Geislingen, wo sie nach der Geburt ihrer beiden Söhne u.a. als Pfarramtssekretärin arbeitete. Ihre bewährte Zuverlässigkeit, ihre Ausgeglichenheit und ihren Einsatz stellte sie in den vergangenen Monaten erneut unter Beweis, als sie –aufgrund der Erkrankungen ihrer beiden Kolleginnen- als zwischenzeitlich einzige Sekretärin den Schulbetrieb am Laufen erhielt und diese Mehrbelastung mit Bravour meisterte.

Mit den beiden Sekretärinnen verlassen zwei Aushängeschilder die Kaufmännische Schule, die jedem Besucher sofort signalisierten: Hier bin ich willkommen. In einem Festakt verabschiedeten  die Schulleitung und das Kollegium die Beiden in den wohlverdienten Ruhestand und wünschten von Herzen alles Gute und vor allem Gesundheit.

Schüler der Kaufmännischen Schule in Geislingen haben an einer Gesundheitsstudie der Uni Ulm teilgenommen. Darin geht es ums Ernährungsverhalten.

Stille liegt über dem Raum K 232: Die Jugendlichen der Kaufmännischen Schule Geislingen sind voll damit beschäftigt, den vor ihnen liegenden umfangreichen Fragebogen über ihre Essgewohnheiten wahrheitsgemäß auszufüllen.

Er ist Bestandteil einer Studie von vier Psychologiestudentinnen und einer Doktorandin an der Universität Ulm. Melina Poulios, Diana Pötter, Verena Fritz, Anna-Lena Broß und Elisabeth Strunz wollen herausfinden, ob Lernspiele zur Gesundheitsförderung von Schülern beitragen können. Für die vier Studentinnen ist die Studie Teil ihrer Master-Arbeit, für Elisabeth Strunz macht sie einen Teil ihrer Doktorarbeit aus.

Der Besuch der Wissenschaftlerinnen in Geislingen vergangene Woche war bereits der zweite in diesem Sommer.  Der Ablauf war beide Male derselbe: Auf den Umfragebogen folgt Schritt zwei im Nebenzimmer: Dort stellen sich die Schüler an einem sogenannten Fake-Food-Büffet, also einem Büffet mit unechtem Essen, ein Mittagsmenü zusammen, werden gewogen und gemessen

Zuletzt findet ein Herzwahrnehmungstest statt: Dabei messen die Studentinnen den Puls der Teilnehmer in einer bestimmten Zeit; die Probanden müssen selbst mitzählen, ohne ihren Puls beispielsweise am Handgelenk zu ertasten. So wollen die Wissenschaftlerinnen der Uni Ulm herausfinden, wie gut jeder Jugendliche seinen eigenen Herzschlag wahrnehmen kann. In den vergangenen drei Wochen beschäftigten sich die Schüler – neben der Kaufmännischen Schule welche aus Ulm und Ursenwang – mit dem Lernspiel. Die Wissenschaftlerinnen machen sich damit den generell hohen Medienkonsum von Jugendlichen zunutze und wollen herausfinden, ob sich auf diese Weise Einfluss auf deren Ernährungsgewohnheiten nehmen lässt.

Bei dem Lernspiel handelt es sich um ein sogenanntes Tower-Defense- Spiel: Zunächst füllt der Spieler ein Ernährungstagebuch mit den über den Tag verzehrten Lebensmitteln aus. Diese Lebensmittel laufen dann wie auf einem Band in Schlangenlinien zu einem Teller. Passiert ein Nahrungsmittel den Teller, dann steigen die Kategorien – wie Fleisch, Getreide oder Fast-Food – daneben in einem Lebensmitteldiagramm. Das Ziel ist es, dass die Kategorien des Lebensmitteldiagramms nicht zu sehr befüllt werden und am besten im grünen Zustand bleiben. Ein zweiter Durchlauf mit 50 beliebig ausgewählten Lebensmitteln schließt sich an. Der Sinn des Spiels besteht darin, dass der Proband im Lauf der Spielphasen nach und nach auf ungesunde Lebensmittel verzichtet oder weniger davon isst.

„Ich hoffe, dass das Lernspiel eine Veränderung im Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen hervorgerufen hat“, sagt Elisabeth Strunz. „Aber ob und wie ausgeprägt diese Veränderung ist, sehen wir erst nach der Auswertung in einigen Wochen.“

Foto: dpa

Text: Leonie Konrad

Der Raum ist voll besetzt, die Aufmerksamkeit der Zuhörer gilt einzig und allein Dieter Döttling, einem Industriekaufmann, Betriebswirt und Fachautor.

Der Lehrbeauftragte für Management und Menschenführung an der FH für Technik in Esslingen ist zu Besuch an der kaufmännischen Schule in Geislingen, um die Abiturienten durch sein Insider-Wissen auf Bewerbungsgespräche und Präsentationen vorzubereiten.

Seine 59 Zuhörer bringt der ehemalige Gesellschafter einer Beratungsgesellschaft immer wieder mit interessanten Fakten zum Staunen. Seine Aussagen ergänzt er mit unterhaltsamen Beispielen aus dem Alltag. Das macht sie zum einen plastischer, greifbarer, zum anderen wird Döttlings Vortrag dadurch keine Sekunde lang langweilig. Mit der Tatsache, dass bei einer Rede oder einem Vortrag nur sieben Prozent des Gesagten und damit der Inhalt eine Rolle spielt, die Körpersprache des Vortragenden jedoch 55 Prozent der Wahrnehmung des Zuhörers beeinflussen, überrascht so manchen der jungen Zuhörer.

Viele der Abiturienten regt Döttlings Vortrag zum Nachdenken an, verdeutlicht er ihnen doch, dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt und der Moment deshalb so gut wie möglich genutzt werden muss.

Text und Foto: Leonie Konrad

Nur zufriedene Gesichter gab es am vergangenen Dienstag in der Geislinger Hochschule, als der Schulleiter der Kaufmännischen Schule Geislingen, Roland Rimbach, der Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Prof. Dr. Andreas Frey, und Prof. Dr. Gerhard Mauch, Dekan der Fakultät Wirtschaft und Recht eine Vereinbarung unterzeichneten, um die Kooperation zwischen beiden Bildungseinrichtungen noch weiter auszubauen und auch schriftlich zu besiegeln. Ziel der Kooperation ist es zunächst, für die Schüler und angehenden Studierenden eine Optimierung des Übergangs zwischen Schule und Studium zu schaffen. Darüber hinaus soll für gute Absolventinnen und Absolventen der Kaufmännischen Schule ein Anreiz zum Verbleib in der Region geschaffen werden, um so auch den Standort Geislingen zu stärken.

Der Vertrag sei ein weiterer Schritt in einer Zusammenarbeit, die für beide Seiten Vorteile bringe, so Schulleiter Roland Rimbach. Schon seit geraumer Zeit finden immer wieder gemeinsame Veranstaltungen der Kaufmännischen Schule und der HFWU statt. So besuchten Schüler des Wirtschaftsgymnasiums den Tag der Finanzen der Hochschule in Nürtingen.

In den Schulferien konnten Schüler im Rahmen eines Schnupperstudiums Student auf Probe sein, gemeinsam mit „echten“ Studierenden als Mentoren Vorlesungen hören und Seminare besuchen. Des Weiteren wird der für die Abiturprüfung relevante Seminarkurs von einem Hochschullehrer mitbetreut und für die teilnehmenden Schüler besteht die Möglichkeit, die Bibliothek der Hochschule zu nutzen. Schließlich trafen sich knapp 30 Lehrer der KSG mit den Studiendekanen der Fakultät Wirtschaft und Recht zum Informationsaustausch.

Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise ein Mathematikaufbaukurs an der Kaufmännischen Schule für die Schulabsolventen zur Vorbereitung auf die Anforderungen an der Hochschule sind geplant. Bei den Nachhaltigkeitstagen Baden-Württemberg im Juni arbeitet eine studentische Projektgruppe des Studiengangs Energie- und Ressourcenmanagement mit Schülern der Eingangsklassen am Wirtschaftsgymnasium zusammen. Die neu gegründete Schülergenossenschaft der KSG wird bei einer Infoveranstaltung von Prof. Dr. Markus Mändle vertiefend in das Themenfeld „Genossenschaften“ eingeführt.

Auch die Hochschule profitiert von der Kooperation: Durch die Vernetzung beider Institutionen wird den künftigen Studierenden durch frühzeitige und gezielte Informationen eine fundierte Studienfachentscheidung ermöglicht von der sowohl die künftigen Studierenden als auch die Hochschule profitiert.

Acht Stunden Unterricht liegen bereits hinter Fabienne Schweizer und Alexander Holtmann. Trotzdem geben die beiden 18-jährigen Schüler der Kaufmännischen Schule Geislingen nun noch  begeistert und mit viel Elan Flüchtlingskindern Flötenunterricht.

Fabienne und Alexander erklären die Noten, die Kinder machen konzentriert mit.

Auf ein paar Rhythmusübungen folgt das gemeinsame Spiel: Fabienne gibt mit Klanghölzern den Takt an, während ihr Mitschüler Alexander die Kinder motiviert und ihnen Tipps gibt.

Zweimal in der Woche findet der Blockflötenkurs in zwei Gruppen im Berufschulzentrum statt; neun Schüler des Wirtschaftsgymnasiums (WG) leiten ihn, rund 20 Kinder der benachbarten Flüchtlingsunterkunft nehmen regelmäßig teil.

Der Musikunterricht ist Teil eines umfassenden Angebots für die Kinder aus Asylbewerberfamilien. Roland Rimbach, der Leiter der Kaufmännischen Schule, und die Lehrerin Veronika Jagja beschäftigten sich im vergangenen Jahr mit der Frage, wie die neuen Nachbarn gut aufgenommen und gleichzeitig in die Gesellschaft integriert werden können. Im Herbst gab es bereits einen Deutschkurs für Erwachsene und Jugendliche mit Lehrern der Schule, und speziell für Flüchtlingskinder startete Veronika Jagja mit ihrer Klasse der WS2 ein einmonatiges Projekt mit Basteln, Spielen und Filmegucken. Obwohl das Projekt mittlerweile beendet ist, öffnen die Schüler der Wirtschaftsschule gelegentlich ein Spielmobil für die Flüchtlingskinder. Zudem erklärten Schüler des Kurses Global Studies am WG Flüchtlingen in einer Präsentation, wie man in Deutschland lebt.

Wieso aber nun Blockflötenunterricht? Sportliche Betätigung sei für die Kinder dank des Spielplatzes an der Gemeinschaftsunterkunft kein Problem, erklärt Schulleiter Rimbach. Doch zur musikalischen Entfaltung fehlte bisher jede Möglichkeit. Schnell war ihm und Veronika Jagja klar, dass diese Lücke geschlossen werden muss, da die musikalische Erziehung im Kindesalter wichtig ist und das Musizieren unabhängig von Sprache oder Umgebung funktioniert.

Da sich viele Schüler dazu bereit erklärten, einen Kurs zu übernehmen und der Förderverein der Kaufmännischen Schule für alle Kursteilnehmer Blockflöten organisierte, sei die Umsetzung der Idee leichter gewesen als gedacht, erklärt Roland Rimbach. Der Förderverein wurde von der Kreissparkasse Göppingen unterstützt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, soziale Projekte in der Umgebung zu fördern.

Die Kursteilnehmer haben noch keine oder nur wenige Erfahrungen mit Instrumenten gesammelt – deshalb ging es in der Startphase erst einmal darum, ihnen das Notenlesen beizubringen. Obwohl Deutsch nicht die Muttersprache der Kinder ist, verstehen sie die Sprache schon sehr gut, erklären die Kursleiter. Die Voraussetzung ist aber, langsam und deutlich zu sprechen. Schwäbisch ist dabei fehl am Platz. Verständigungsprobleme gebe es vor allem seit der Aufteilung in zwei Gruppen nicht mehr, sagt Fabienne: „Sie sind immer sehr konzentriert bei der Sache.“ Alexander ist die Integration der jungen Menschen sehr wichtig, wobei ihm das Unterrichten auch großen Spaß macht. Zu wissen, dass er etwas Gutes getan hat, macht ihn nach jeder Kursstunde aufs Neue stolz. Zu den Aufgaben als Kursleiter gehöre nicht nur das Musizieren an sich, sondern auch das Vorspielen von Stücken und das Erklären der Noten. „Besonders wichtig ist der beständige Lernprozess“, erläutert er.

Auch die 18-jährige Sabrina Gairing gibt Flötenunterricht. „Mir macht es Spaß, mit Kindern zu arbeiten und zu wissen, dass man sich gleichzeitig für eine gute Sache einsetzt“, sagt sie. Obwohl sie die Aufgabe manchmal als anstrengend empfindet, freut sie sich darüber, den Kindern Dinge beibringen zu können, die sie noch nicht kannten. Besonders große Freude macht es ihr, dass die Kinder sehr interessiert sind und die Arbeit, die die Schüler ehrenamtlich für sie aufbringen, zu schätzen wissen.

Text: Leonie Konrad

Foto: Veronika Jagja

Ausbau der Kooperation

Um ihren Schülern den Übergang von der Schule an eine Hochschule zu erleichtern und sie in Bezug auf das regionale Studienangebot informieren zu können, kooperiert die Kaufmännische Schule Geislingen (KSG) seit diesem Schuljahr verstärkt mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen.

Nachdem es bereits eine Zusammenarbeit mit einzelnen Kursen gibt und einige Schüler mit Studentenmentoren Hochschulluft schnuppern durften, haben sich nun 25 Lehrerinnen und Lehrer der KSG, vor allem aus der Fachschaft Betriebswirtschaftslehre, zusammen mit ihrem Schulleiter Roland Rimbach und dem Abteilungsleiter der Berufsschule Michael Röhm bei einem Besuch an der Hochschule über das Studienangebot informiert.

Ziel soll sein, dass die Lehrer den Schülern Hilfestellung bei einer späteren Studienfachwahl geben können und z. B. bei thematischen Überschneidungen Kooperationen zwischen Schule und Hochschule stattfinden können.

Organisiert wurde das Treffen, das vom Dekan der Fakultät Wirtschaft und Recht Prof. Dr. Gerhard Mauch geleitet wurde, von der Fakultätsmanagerin Corinna Müller. Die Professoren Dr. Lisa Schwalbe (Studiendekanin für die Studiengänge Energie- und Ressourcenmanagement sowie Nachhaltiges Produktmanagement), Dr. Stefan Reindl (Studiendekan für die automobilwirtschaftlichen Studiengänge), Dr. Dieter Rebitzer (Studiendekan für die immobilienwirtschaftlichen Studiengänge), Dr. Horst Blumenstock (Studiendekan für den Studiengang Gesundheits- und Tourismusmanagement) und Dr. Frank Reinhardt (Studiendekan für den Studiengang Wirtschaftsrecht) stellten jeweils ihre Studiengänge vor und im Anschluss war Zeit, Ideen auszutauschen und neue Kooperationsprojekte ins Auge zu fassen.

Kaufmännische Schule und Albwerk kooperieren für Schülergenossenschaft

An der Kaufmännischen Schule in Geislingen gibt es künftig eine Schülergenossenschaft, die Nachhilfeunterricht und Catering anbietet. Partner ist das Albwerk. Vergangene Woche war Gründungssitzung.

Bereits 2005 gründete die Kaufmännische Schule Geislingen mit dem Albwerk als Pate die albTech GmbH – eine klassische Schülerübungsfirma mit Planspielcharakter. In Anlehnung an die Produktpalette des Albmarkts wickeln die Schüler seitdem virtuelle Geschäfte eines Elektrofachmarkts ab.

Gut zehn Jahre später kooperiert die Schülerfirma erneut mit dem Albwerk: Die albTech eSG ist nun eine Schülergenossenschaft und bietet ganz reale Dienstleistungen in Form von Nachhilfeunterricht und Catering an. Sie ist die erste im Raum Geislingen und die einzige in Baden-Württemberg, die keine Volks- oder Raiffeisenbank als Patengenossenschaft hat, sondern ein Energieunternehmen.

Dass die neuen Aktivitäten der albTech unter der Rechtsform einer Schülergenossenschaft stattfinden, ist kein Zufall. Denn im vergangenen Jahr wurde das Jahr der Genossenschaften begangen. Zu diesem Anlass überlegten der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) und das Albwerk als eine der größten Energiegenossenschaften Deutschlands, wie man die Genossenschaftsidee in der Heimatregion weiter voranbringen könnte. Die Idee: Die Schülerfirma albTech um eine Schülergenossenschaft zu erweitern und damit junge Menschen für die genossenschaftliche Überzeugung „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ zu begeistern. Schulleitung, Lehrer, Schüler und Azubi des Albwerks waren schnell von dem Projekt überzeugt.

Bereits im November 2015 fand ein Gründungsworkshop statt. Die Schüler der Kaufmännischen Schule und die Auszubildenden des Albwerks erarbeiteten gemeinsam mit ihren Lehrern und Ausbildungsleitern eine neue Geschäftsidee: Nachhilfeunterricht von Schülern für Schüler und nachhaltiges Catering für Schulveranstaltungen sollten Kern ihrer Genossenschaft sein. Vergangene Woche fand die Gründungssitzung der albTech eSG im Wappensaal des Albwerks statt. Timo Basener, der beim Albwerk für die kaufmännische Ausbildung zuständig ist, begrüßte die Gäste und moderierte den Abend.

Vor dem offiziellen Gründungsakt brachte Hubert Rinklin, Vorstandsvorsitzender der Albwerk-Genossenschaft, zum Ausdruck, dass die Schüler der Klasse I/3 des Geislinger Berufskollegs durch ihre Schülergenossenschaft die Chance bekommen, theoretisches Wissen durch handfeste Praxisarbeit zu festigen und zu erweitern. So seien sie optimal für ihren späteren Berufsweg vorbereitet. Dem stimmte Dietmar Blaß vom BWGV zu: Gerade in der heutigen Zeit, in der die Anzahl von Unternehmensneugründungen zurückgeht, sei es wichtig, dass Jugendliche den Mut aufbringen, mit viel persönlichem Einsatz selbst aktiv am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Anschließend stellten die Schüler des Berufskollegs in einer Präsentation ihren Businessplan und die Satzung vor. So erfuhren die Zuhörer, dass die Grundlagen für ein Nachhilfenetzwerk an der Schule bereits installiert und erste Erfahrungen im Catering anlässlich des Elternabends der Schule gemacht wurden. Timo Schmid, Auszubildender beim Albwerk, führte durch die ersten Wahlen von Vorstand und Aufsichtsrat: Jeweils einstimmig in den Vorstand wurden die Schülerinnen Pauline Hellwirth und Lara Winter sowie die Auszubildenden beim Albwerk Sina Ortner und Dennis Piwko gewählt. Der Aufsichtsrat wurde ebenfalls in jeweils einstimmiger Wahl wie folgt besetzt: Jana Friedmann, Carmen Schmid und Christine Eisele (Lehrerinnen an der Kaufmännischen Schule), Seniorpartner Werner Keilwerth, Chian Kanat und Massimiliano De Michele (Schüler der Kaufmännischen Schule), Jasmin Wieland und Alexandra Schad (Auszubildende beim Albwerk) sowie Timo Basener (kaufmännischer Ausbildungsleiter). Zum Abschluss ergriff Schulleiter Roland Rimbach das Wort und dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement. Mit der Gründung der Schülergenossenschaft sei man dem Anspruch des bekannten Zitats „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“, das dem römischen Schriftsteller und Philosophen Seneca zugeschrieben wird, mehr als gerecht worden. Außerdem, so Rimbach weiter, sei es gerade auch für die nachwachsende Generation wichtig zu sehen, dass „Wirtschaft auch demokratisch und solidarisch kann“. Schließlich zähle in einer Genossenschaft jeder und jede Stimme gleich viel. Nach gut zwei Stunden klang der Abend in gemütlicher Runde aus: mit guten Gesprächen, einem kleinen Catering der frisch gegründeten Schülergenossenschaft und stimmungsvoller musikalischer Unterstützung durch ein Ensemble der Musikschule Geislingen.

Eine Chance ist keine Garantie

Blutkrebs ist ein Thema, das die Menschen bewegt – auch im Raum Geislingen. Beweis dafür ist die gestrige Registrierungsaktion im Wölk-Schulzentrum.

Zu einer Registrierungsaktion ins Wölk-Schulzentrum hatte die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) geladen – im Rahmen des Projektes „gesunde Schule“. Die Aktion verlief sehr erfolgreich. „Bei unserem Vorhaben, die Gesundheit im Schulalltag zu fördern, kam irgendwann der Gedanke auf, man könne doch auch anderen helfen“, sagt Schulleiter Roland Rimbach. Einige Schüler sind bereits mit dem Thema Leukämie konfrontiert worden, sie waren daher gerne mit dabei. „Viele meiner Mitschüler haben Kuchen gebacken. Den verkaufen wir, um Spenden zu sammeln. Zusätzlich hilft unsere Klasse bei der Registrierung“, berichtet Florian Mank (19).

Die Schüler besuchten Vorträge, die ein Sprecher der DKMS und ein Stammzellspender hielten. Dabei wurde nicht nur über die Krankheit selbst informiert, sondern auch über die Risiken und den Verlauf einer eventuellen Stammzellspende. „Man hofft, mit Klischees und falschen Ängsten aufzuräumen, die Schüler aufzuklären und so viele wie möglich zur Registrierung zu bringen.

Die Vorträge sollen auch wachrütteln und für das Thema sensibilisieren“, erklärt dazu Lehrerin Lisa Keller, von der die Projekt-Idee stammt.

Junge Menschen eignen sich optimal für eine Spende, da ihre Stammzellen größere Erfolgschancen für den Empfänger bieten. Das macht die Aufklärung an Schulen so wichtig. Denn jede Typisierung gibt den Erkrankten eine Chance, wobei eine Stammzellspende keine Garantie für die Heilung ist. Dies wird deutlich, als Jonas Villforth im Vortrag seine Erfahrungen als Stammzellspender teilt: „Ich bin auch durch eine Typisierungsaktion zur Registrierung gekommen“, berichtet er, und schließlich wurde er als Spender gebraucht. „Der Empfänger, ein 46 Jahre alter Mann aus England, ist aber leider 1,5 Jahre später doch gestorben“, sagt Villforth. „Ich habe mich, nach Ablauf der zeitlichen Frist nach einer Spende, wieder in der Kartei freischalten lassen und würde wieder spenden.“ Es ist wichtig, sich registrieren zu lassen, denn das Finden eines „genetischen Zwillings“ für den Betroffenen ist sehr schwierig. Viele Schüler sind nach den Vorträgen überzeugt: „Ich möchte einfach helfen, die Veranstaltung hat dazu beigetragen“, sagt Blerina Hajdaraj (18). Sie ist nicht die Einzige: Von knapp 600 sind 450 über 17 Jahre alt und dürften sich typisieren lassen. 245 Schüler machen mit.

LENA STRAUBINGER | 23.02.2016

Die Kunst der Pause: Unter diesem Titel wollen die Kaufmännische Schule Geislingen und das Respofit Schüler dazu bringen, nicht nur den ganzen Tag zu sitzen. Bewegung zwischendurch verlängert das Leben.

„Aufstehen, Partner schnappen und in den freien Raum stellen“, verlangt der Mann vorne an der Tafel von den Schülern. Die Anweisungen kommen nicht von einem Lehrer. Der Kerl, der sich frontal an die Klassen wendet, ist Harry Stock, ein Sportwissenschaftler in Diensten des Geislinger Respofit. „Ihr steht auf einem Bein, Abstand eineinhalb Meter, faltet die Hände, die Spitzen gegen die Spitzen eures Gegenüber – und jetzt versucht euch abzuklatschen“. Die rund 80 Schüler im Raum K232 gehen voll darauf ein und geben sich größte Mühe, ihren Partner an der Hand zu treffen.

Sie haben sich gerade eine knappe halbe Stunde lang angehört, wie Sportwissenschaftler Stock ihnen die Gefahren des Sitzenbleibens erklärt hat. Er konfrontierte sie mit einer Studie: Die Sterberate steige ab einer täglichen Sitzdauer von sechs Stunden ohne Unterbrechung. Danach helfe selbst eine Stunde Sport nicht mehr. „Man kann durch Joggen am Abend nichts rückgängig machen“, warnt Stock. Um den Schülern die Gefahren noch plastischer zu machen, greift er zu Schlagwörtern: „Sitzen ist das neue Rauchen“.

Stock und Respofit-Chef Gerhard Öchsle wollen die Jugendlichen dazu bewegen, sich zu bewegen. Da die Masse der Kinder nie eine Sunde täglich Sport treiben wird, muss es eben im Kleinen gehen. „Zwei Minuten täglich reichen“, sagt Stock.

Bei Schulleiter Roland Rimbach rennt er damit offene Türen ein. Die Kaufmännische Schule hat schon eine Laufgruppe und einen Selbstverteidigungskurs. In denen machen aber nur die mit, die auch außerhalb der Schule Sport treiben. Rimbach will „alle die kriegen, die sich überhaupt nicht sportlich betätigen“. In einer Ganztagesschule kommen die Kinder morgens und gehen abends, dazwischen „sind sie den ganzen Tag gesessen“.

Stock leitet die Schüler weiter an. „Hände hoch, leichte Sprünge aus dem Fußgelenk“, fordert er. Die Kinder machen wieder mit. „Nach der Hopserei habt ihr weniger Stress als vorher“, verkündet der Referent, das sei wissenschaftlich erwiesen. Solch kleine Übungen, lockt er weiter, „könnt ihr zu jeder Zeit machen“. Diese kleinen Bewegungen sind auch ein ständiger Kampf gegen die Peinlichkeit.

Es wirke manchmal schon lächerlich und peinlich, räumt Stock das Hauptproblem der Übungen in Schülerkreisen ein. Den Lernenden an der Kaufmännischen in Geislingen hat’s offenbar Spaß gemacht. Der steigende Geräuschpegel während der Übungen verrät es. Gelächter, Anfeuerungen – Hüpfen oder Abklatschen sind selbst für notorische Sportverweigerer meist angenehmer als eine Mathe-Klausur.

Respofit-Chef Öchsle glaubt, mit der Einführung viele Schüler von der Sinnhaftigkeit dieses Treibens überzeugt zu haben. Zwei willkürlich herausgepickte Schüler bestätigen seine Vermutung. Martin (16) gefällt es „ganz gut“, und er ist „bereit dazu“. Die ein Jahr ältere Jessica findet es gar „richtig cool“, und sie würde „regelmäßig mitmachen“.

In der Einführung am vergangenen Dienstag ging es darum, die Schüler anzulocken. Nach den Faschingsferien soll das Projekt offiziell starten. Dank eines Sponsors gibt’s dann für jede Klasse eine Mini-Tischtennisplatte. Die Schüler sollen sich lieber in der Mittagspause daran austoben „statt zum Döner zu gehen“, sagt Rimbach. Es kommt dabei nicht nur auf die Schüler an, die Lehrer müssen auf das Sportprogramm eingehen. Für sie „muss es zum Ritual werden“, fordert der Schulleiter. Er kann den Kollegen nicht in den Unterricht hineinregieren, die müssen schon von sich aus zwei Minuten pro Schulstunde abknapsen.

Manche Schüler machen jetzt schon Druck. Drei Klassen wollen nicht erst bis zum offiziellen Aktionsbeginn am 17. Februar warten. Sie haben ihre Klassenlehrer gedrängt, sofort mit Bewegung im Unterricht zu beginnen. Die willigten gerne ein. Auch Lehrer wollen nicht sitzenbleiben.

THOMAS FRIEDRICH | 30.01.2016    Geislinger Zeitung

Die quietschbunte Knete ist der Renner. Längst sind Lehrerin Vera Rautenberg die Vorräte ausgegangen. „Die Kinder lieben es, damit zu basteln“, sagt sie lächelnd.

Die Kinder, das sind an diesem Tag rund 40 Jungen und Mädchen aus Flüchtlingsfamilien, die in der Wölkhalle oder in den Containern neben dem Geislinger Berufsschulzentrum leben. Seit ein paar Wochen dürfen sie jeden Donnerstagnachmittag zum Spielen, Basteln und Tanzen in den Aufenthaltsraum der Kaufmännischen Schule kommen. Dort warten als Betreuer die 29 Schüler der Klassenstufe 2 der Wirtschaftsschule auf sie.

Zu ihnen gehört die 16-jährige Selvi. Mit großen Augen beobachtet eine Gruppe Mädchen und Jungen im Grundschulalter, wie sie ein Klümpchen Knete zwischen ihren Fingern rollt und daraus einen Teddybär formt. „Es ist so süß mit den Kindern“, sagt die Schülerin begeistert. „Und das ist so schön, wenn sie lachen.“ Auch wenn oft die gemeinsame Sprache fehlt: Selvi und die Kinder verstehen sich auch so; die Kleinen ahmen einfach nach, was die 16-Jährige ihnen geduldig vormacht. Der zwölfjährige Jacob Alsyed findet die Aktion der Wirtschaftsschüler toll. „Es ist sehr gut hier“, sagt der Syrer und hebt breit grinsend den Daumen.

Für Schulleiter Roland Rimbach und Lehrerin Veronika Jagja ist die Donnerstagsbetreuung Ausdruck dafür, dass an der Kaufmännischen Schule Kollegen wie Schülern die Unterstützung der Flüchtlinge am Herzen liegt. „Was auf unserem Schild steht, hat sich bewährt“, sagt Rimbach und bezieht sich auf den Titel, den die Schule trägt: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Natürlich hätten die Ereignisse rund um die Geislinger Flüchtlinge alle drei Schulen im Berufsschulzentrum überrollt, sagt Rimbach, und sicher habe es am Anfang Bedenken gegeben, ob sich die Flüchtlingsunterbringung in der Wölkhalle und nun in Containern auf dem Sportplatz mit dem Schulalltag vereinbaren lässt. Doch dank einer Vereinbarung mit Heimleiter Werner Rizmann über die Nutzung des Geländes leide das Schulleben nicht unter der Gemeinschaftsunterbringung. „Die Schüler gehen entspannt mit der Situation um, und von Elternseite kommt viel Verständnis und Erleichterung, dass alles seinen gewohnten Gang geht“, erklärt Rimbach.

Ein großes Glück sei es gewesen, dass man in den Sommerferien Zeit für die Vorbereitungen gehabt habe. Die Gespräche mit den Verantwortlichen des Landratsamtes bezeichnet Rimbach als sehr gut und konstruktiv, „da muss man alle Beteiligten loben“. Dank der Bereitschaft der Gemeinde Kuchen sei es sogar möglich gewesen, den kompletten Sportunterricht in die dortige Ankenhalle zu verlegen – so gehe keine Stunde verloren.

Dass die Kaufmännische Schule nun Projekte für und mit den Flüchtlingen plant, ist für Roland Rimbach keine Frage: „Die Menschen sind nun eben hier, und wir wollen positiv damit umgehen. Ich sehe es auch als unsere gesellschaftliche Aufgabe als Schule an, sich um sie zu kümmern.“

Lehrerin Veronika Jagja ist der gleichen Auffassung – sie koordiniert zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben die Aktionen der Lehrer und Schüler, weil es ihr „sehr viel Spaß“ macht, wie sie sagt. Los ging es mit einem Vortrag des Wölkhallen-Sozialbetreuers Hans-Joachim Schieck zur Flüchtlingssituation in Geislingen. Dazu kam die Donnerstagsbetreuung für die Flüchtlingskinder. Acht Lehrer wollen ab Januar einen Deutschkurs auch für jene anbieten, die diesen, aufgrund der geringen Chance, in Deutschland bleiben zu dürfen, sonst nicht bewilligt bekommen. Im Fach „Global Studies“ werden Schüler im kommenden Jahr Flüchtlingen erklären, wie die Deutschen leben und was typisch deutsch ist. Die auf Englisch gehaltene Präsentation war bisher schon Bestandteil des Unterrichts; dass die Schüler das Wesen der Deutschen nun nicht wie bislang ihren Mitschülern erklären werden, sondern Menschen, die hier tatsächlich auf eine fremde Kultur treffen, hält Veronika Jagja für eine Bereicherung. Wenn alles klappt, soll es bald auch ein Musikprojekt von Schülern für Kinder geben – dafür braucht die Schule aber noch eine Grundausstattung an Instrumenten. Und auch umgekehrt funktioniert der Wissenstransfer: Der Syrer Malak Yacoub unterrichtet seit ein paar Wochen deutsche Schüler und Lehrer in Arabisch. „Das Interesse daran ist groß“, sagt Veronika Jagja. Sie freut sich enorm, dass ihre Schützlinge sich so für die Flüchtlinge einbringen. „Wenn sie sehen, dass sie etwas Sinnvolles tun, dann machen sie gerne mit“, meint sie – und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Es wäre schön, wenn sie sich immer so engagieren würden.“

Text: Kathrin Bulling

Foto: Lisa Keller

Unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann fand vom 17. bis zum 19. November die Internationale Übungsfirmenmesse erstmals in Karlsruhe statt.

Die Schüler des Kaufmännischen Berufskollegs II aus Geislingen durften zusammen mit ihren Lehrern Marianne Kneer und Siegmar Reiz daran teilnehmen und konnten dort virtuell WMF-Produkte unter dem Namen ihrer Schülerfirma BTA GmbH verkaufen.
Die Teams der in Früh- und Spätschicht aufgeteilten Klasse übernahmen sowohl die Kaufberatung und Produktvorführung als auch den Verkauf. Um ihre Waren möglichst erfolgreich an den Mann zu bringen, hatten sie im Vorfeld an einer Schulung von Christine Leute teilgenommen und u. a. den Messestand geplant sowie Werbematerialien erstellt.

Die enge Kooperation zwischen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen und der Kaufmännischen Schule Geislingen ermöglichte es in den vergangenen Allerheiligenferien 14 Schülern, das Hochschulleben in Geislingen zwei Tage lang hautnah zu erleben und damit -abseits von überfüllten Hörsälen an den landesweiten Studientagen- einen individuellen Eindruck und eine persönliche Beratung zu erhalten. Den Zeitpunkt des Tandem-Projekts, bei dem die Schüler Studenten als Mentoren hatten und diese begleiten durften, empfand die Schülerin Inga Schaar dann auch als „optimal, weil die stressige Abiturprüfungszeit noch nicht angefangen hat, aber man sich bald entscheiden muss, was man nach dem Abi macht“.

Organisiert und koordiniert wurden die Schnuppertage in Absprache mit dem Schulleiter Roland Rimbach von der Fakultätsmanagerin Corinna Müller, die für die Schüler ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellte. Neben dem Besuch von Vorlesungen mit den jeweiligen Studentenmentoren hatten die Schüler auch die Möglichkeit mit Studienfachberatern einen Berufsfindungstest zu machen.

Außerdem bekamen sie das Angebot, sich jederzeit wieder an ihre persönlichen Berater wenden zu können, wenn Fragen zum geplanten Studium auftauchen, so Roxanne Striegan. Das Engagement der Mitarbeiter der HfWU wurde von den Schülern im Anschluss dann auch durchweg gelobt: die 20-jährige Esra Bisirici fand die zwei Tage nicht nur „top organisiert“, sie habe auch viel Praxiserfahrung gemacht, was bei allgemeinen Studienveranstaltungen für Schüler häufig zu kurz komme. Nadine Lamparter, eine weitere Schülerin, die an dem Tandemprojekt teilgenommen hat, sagte, sie habe lange nicht gewusst, in welche Richtung sie nach dem Abi gehen solle. Durch die Gespräche und die Auswertung der Tests sei sie sich nun aber sicher, dass sie nach dem Abitur Wirtschaftsrecht studieren möchte.

Anlässlich des „12. Tages der Finanzen“ der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen besuchten 22 Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums (WG) Geislingen, die das neue Profil „Finanzmanagement“ gewählt haben, einen Vortrag zum Thema „Ethisches und christliches Handeln auf Finanzmärkten“.

In der neuen Nürtinger Stadthalle K3N hielt anlässlich des Themas auch der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün einen Vortrag, dem mehrere hundert Zuhörer gespannt lauschten. Grün, der nebenher seit über 40 Jahren die Finanzgeschäfte des Klosters Münsterschwarzach (Lkr. Würzburg) leitet, diskutierte im Anschluss an sein Referat mit Vertretern der Wirtschaft, wie man ethisch mit Vermögen und Anlagen am Finanzmarkt umgehen kann. Dabei stimmten mit seiner Einschätzung, dass Konsum- und Anlageentscheidungen wieder vermehrt nach ethischen Richtlinien gefällt werden, nicht alle Teilnehmer überein. Dem Schüler Felix Dollinger fiel dabei vor allem die in seinen Augen realistische Darstellung des Investment-Bankers Dr. Eric Fellhauer von Lazard Frankfurt auf, der argumentierte, dass wirtschaftliches Handeln nie zu 100 Prozent ethischen Ansprüchen genügen könne und der mit dem Thema „Investitionen in den Rüstungsmarkt“ ein kontroverses Thema in der Diskussion aufwarf.

Hannah Scheifele blieb vor allem Grüns Aussage, dass das Geld dem Menschen dienen solle und nicht der Mensch dem Geld, im Hinterkopf. Pater Anselm Grün sprach auch davon, dass alles wertlos werde, wenn Geld der höchste Wert sei. Robin Hagmeyer, ein weiterer Schüler der 11. Klasse, fand den Besuch in Nürtingen auch deshalb interessant, weil die Schüler schon einmal einen Einblick in die Praxis ihres Profilfachs „Finanzmanagement“ erhalten konnten. Dem stimmten alle Schüler zu, auch wenn ihnen noch einige beim Vortrag erwähnte Fachbegriffe unbekannt waren, wie Chiara Maier im Anschluss zugab. Der neue Finanzmanagement-Zug wird am WG in Geislingen seit September angeboten und beinhaltet neben den schon bewährten BWL- und VWL-Fächern auch die Fächer Privates Vermögensmanagement und Finanzwirtschaftliche Studien. Auf dem Stundenplan steht neben Versicherungen, Möglichkeiten der Altersvorsorge und der Immobilienfinanzierung auch das Ausfüllen einer Steuererklärung- alles Dinge, die nach dem Abitur zwar von einem verlangt werden, mit denen man sich aber in der Regel viel zu wenig auskennt. Vielleicht auch aus diesem Grund erfreut sich der neue Zweig so großer Beliebtheit, dass auf Anhieb eine komplette Klasse gebildet werden konnte.

Es sind Zahlen, die für sich sprechen: insgesamt 45 Jahre Arbeit im öffentlichen Dienst, davon 29 Jahre Tätigkeit an der Kaufmännischen Schule Geislingen, in dieser Zeit 15 Jahre als Fachabteilungsleiter der dortigen Kaufmännischen Berufsschule. Mit Studiendirektor Helmut Wörz verabschiedet sich ein Mann in den wohlverdienten Ruhestand, von dessen Wirken die Schule nachhaltig profitiert hat und der besonders im Bereich der schulischen PC-Ausstattung schon sehr früh Weichen gestellt hat.

Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann zog es Helmut Wörz nach zehnjähriger Tätigkeit im Bankwesen noch einmal an die Universität, wo er ein Studium der Wirtschaft und Germanistik auf Lehramt absolvierte und erfolgreich abschloss. Nach dem Referendariat in Laupheim und einer Lehrertätigkeit in Ehingen kam Helmut Wörz 1986 nach Geislingen an die Kaufmännische Schule. 1995 erfolgte die Bestellung zum Abteilungsleiter der Berufsschule, die seitdem untrennbar mit seinem Namen verbunden war.

Mit Studiendirektor Helmut Wörz verlässt ein Kollege die Kaufmännische Schule, der sowohl für seine Verlässlichkeit und Geradlinigkeit, als auch für seine Herzlichkeit geschätzt wird. Bei der Verabschiedung in den Ruhestand zum Schuljahresende dankte ihm Schulleiter Roland Rimbach für die vorbildliche Arbeit und überreichte ihm die Anerkennungsurkunde des Landes Baden-Württemberg. Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen wünschte er ihm einen erfüllten Ruhestand in Gesundheit und Zufriedenheit.

Welches Besteck wird für welchen Gang verwendet? Knigge-Lehrerin Elisabeth Brosowski erklärt, die Azubis hören aufmerksam zu.

Foto: Claudia Burst

Welches Besteck wird für welchen Gang verwendet? Knigge-Lehrerin Elisabeth Brosowski erkärt, die Azubis hören aufmerksam zu.

Chefs stöhnen über unbeholfene Lehrlinge, die sind unsicher oder genervt. Die Kaufmännische Schule in Geislingen reagierte und bot zwei Knigge-Kurse an. Das Fazit der Teilnehmer: anstrengend, aber gut.

Das Benehmen junger Menschen im privaten sowie im beruflichen Bereich lässt oft zu wünschen übrig. Das merken Lehrer etwa daran, dass sie von ihren Schülern morgens nicht mehr gegrüßt werden. Viele solcher Beispiele gibt es auch im beruflichen Umfeld. Michael Röhm, Lehrer an der Kaufmännischen Schule im Berufsschulzentrum Geislingen, zitiert einen Unternehmer, der Anfang des Jahres mit diesen Worten bei ihm anrief: „Unser Weihnachtsessen war ein Massaker. Wann bieten Sie den versprochenen Knigge-Kurs an?“

In größeren Städten werden solche Kurse von der Industrie- und Handelskammer angeboten, weiß Schulleiter Roland Rimbach. Weil es diese Möglichkeit in Geislingen jedoch nicht gibt, hat er selbst die Initiative ergriffen und im Herbst beim Eltern- und Ausbilderabend nachgefragt, ob Interesse an Knigge-Kursen besteht. Das tat es: Die Unternehmen meldeten so viele Azubi an, dass die Kaufmännische Schule gleich zwei Kurse anbieten musste, um die Nachfrage befriedigen zu können. Beide waren mit je 22 Teilnehmern fast überbelegt. Die Kurse unterstützte der Förderverein der Schule.

Knigge-Vermittlerin war Elisabeth Brosowski aus Göppingen, die sonst Führungskräfte und Mitarbeiter in erfolgreicher Kommunikation und in modernen Umgangsformen unterweist. Sie schaffte es mit ihrer dynamischen, aber unaufgeregten Art innerhalb von Minuten, aus zum Teil gelangweilten Jugendlichen aufmerksame und motivierte Zuhörer zu machen. Mit unterschiedlicher Körpersprache etwa veranschaulichte sie, dass der erste Eindruck bereits nach drei Sekunden Wirkung zeigt. Noch bevor überhaupt etwas geredet wird. „Es sind die kleinen Dinge, auf die es ankommt“, machte sie begreiflich, „und die können wir steuern, wenn wir uns ihrer bewusst sind.“

Zur unbewussten Wirkung auf andere gehöre auch Kleidung, erklärte sie. Wer sich an anderen – etwa an Kollegen – orientiert, mache es meist gefühlsmäßig richtig. An sich selbst demonstrierte Brosowski die Wirkung unpassender Kleidung: Zu weit, zu eng, bauchfrei – an der Reaktion und den Aussagen der Jungen und Mädchen war schnell festzustellen, dass sie instinktiv erkannten, warum das eine passte, das andere jedoch überhaupt nicht.

Der Parcours zur Vermeidung von Fettnäpfchen war damit noch lange nicht zu Ende. Die Schüler erarbeiteten sich in Rollenspielen den richtigen Umgang mit Vorgesetzten oder Kunden. Wer grüßt wen zuerst, wer gibt die Hand, wer wird wem wie vorgestellt? Was ist Hierarchie, worauf muss ich dabei achten?

Und wie funktioniert Small-Talk? Dass die kleinen Gespräche über Wetter und Co. für die zwischenmenschliche Atmosphäre ausgesprochen wichtig sind, erläuterte die Expertin genauso wie deren Technik: „Reagieren Sie aufs Gesagte und schließen Sie Ihre Antwort immer mit einer Frage ab, auf die Ihr Gesprächspartner mit Sätzen antworten muss – aber nicht mit Ja oder Nein.“

Elisabeth Brosowski vermittelte sämtliche Inhalte humorvoll und nachvollziehbar eingepackt in berufliche Alltagssituationen, die die Jugendlichen in ähnlicher Weise bereits erlebt hatten oder sich vorstellen konnten. Egal, ob es sich um Telefongespräche mit Kunden handelte oder das Essen mit dem Chef in einem vornehmen Lokal. Welches Besteck ist für welchen Gang, wie wird die Serviette benutzt? Muss ich dem Gegenüber zuprosten, wie sitze ich richtig? Die Chance, Fehler zu machen, schien unendlich. „Puh, stressig“, meinte dann auch mal einer der Jungs, als Elisabeth Brosowski erklärte, wie das Besteck richtig gehalten wird.

Die 19-jährige Ada Ketboga, Albwerk-Azubi im ersten Lehrjahr, jedoch fasste zusammen, was vermutlich die meisten dachten: „Wenn man sieht, wie sich Frau Brosowski präsentiert, will man das auch können. Hier habe ich den Eindruck: Das kann ich auch lernen. Ich finde vor allem diese Rollenspiele gut, der Nachmittag gefällt mir.“

Kaufmännische Schule in Geislingen rückt das Thema Gesundheit in den Fokus

Gesundheit macht Schule. Unter dieses Motto könnte man Aktionen stellen, die die Kaufmännische Schule Geislingen seit diesem Schuljahr veranstaltet. Nun fand erstmals ein „Gesunder Mittagstreff“ statt. Nicht Pommes und Burger standen da auf dem Speiseplan, sondern Snacks wie Obstspieße, Müsli mit Obstsalat sowie Vollkornbrote mit Frischkäse und Gemüse. Vorbereitet hatten die Imbisse die 11. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums zusammen mit ihren Religions- und Ethiklehrern.

Entgegen aller Befürchtungen, gegen das Angebot an fettigen Alternativen nicht ankommen zu können, erfreute sich der Imbiss großer Beliebtheit bei Schülern und Lehrern. Erfreulich aus Sicht der Macher war, dass die Schüler selbst feststellten, dass es sich nach einem gesunden Snack im Nachmittagsunterricht wesentlich besser aufpassen und lernen lässt als mit einem schwer im Magen liegenden Fast-Food-Gericht.

Auch ein sportliches Ziel hat sich die Schule für dieses Schuljahr noch gesetzt: Eine Laufgruppe aus Schülern und Lehrern wird am nächsten Dee-Citylauf in Geislingen teilnehmen. Bis zum Start am 19. Juni finden wöchentlich von den Sportlehrern organisierte Trainingsläufe statt.

Am Kick-Off, dem ersten dieser Läufe, nahmen trotz schlechten Wetters 22 Schülerinnen und Schüler, zwei Sportlehrer und auch Schulleiter Roland Rimbach teil. Weitere Schüler und Lehrkräfte planen ihre Teilnahme am Zehn-Kilometer-Lauf, die vom Förderverein der Schule unterstützt wird. Zusätzliche, im Zusammenhang mit dem Konzept „Gesunde Schule“ geplante Aktionen an der Schule sind Erste-Hilfe-Kurse und Anti-Aggressionstrainings.

Im August starteten die ersten Auszubildenden mit der neu eingeführten dreijährigen Ausbildung als Kaufleute für Büromanagement. An der Berufsschule der Kaufmännischen Schule Geislingen fällt die erste Zwischenbilanz gut aus.

Sie zogen Zwischenbilanz: Büromanagement-Auszubildende.

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Foto: Lisa Keller

Im August starteten die ersten Auszubildenden mit der neu eingeführten dreijährigen Ausbildung als Kaufleute für Büromanagement. An der Berufsschule der Kaufmännischen Schule Geislingen fällt die erste Zwischenbilanz gut aus.

Die Ausbildungsberufe, die bisher die Bezeichnungen „Bürokaufleute“ und „Angestellte beziehungsweise Kaufleute für Bürokommunikation“ trugen, wurden ab August zum neuen, branchenübergreifenden Ausbildungsberuf „Kaufleute für Büromanagement“ zusammengefasst. Nach den Sommerferien startete für die Azubi im Kreis Göppingen auch der schulische Teil ihrer Ausbildung. Der neue Ausbildungsberuf soll den Veränderungen in der modernen Geschäftswelt Rechnung tragen, in der sich die Bürotechnik ebenso wie Kommunikationswege und Geschäftsprozesse stark verändert haben. Der Lehrplan wurde angepasst und basiert auf Lernfeldern, in denen die Schüler simulierte Situationen am Arbeitsplatz durchspielen. Auf die neu ausgerichteten Lehrinhalte und Methoden mussten sich die Lehrkräfte intensiv vorbereiten.

Angesprochen auf ihre Entscheidung für den Ausbildungsberuf, gaben die Schüler unterschiedliche Antworten. Benjamin Grommelt begrüßt zum Beispiel vor allem das große Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und die selbstständige Arbeitsweise. Seine Mitschülerin Michaela Enders sieht darin eine gute Voraussetzung für die spätere Jobsuche am Arbeitsmarkt und für Aufstiegsambitionen. Dass der neue Beruf noch recht unbekannt ist, bestätigt Berufsschüler Jan Scibik.

Die Schüler ziehen insgesamt ein positives erstes Fazit. Sowohl an der Schule als auch in der Firma sei die Ausbildung abwechslungsreich; man erhalte Einblicke in alle Geschäftsbereiche. Laut der Auszubildenden Luisa Feltro trägt zum positiven Bild die Bereitschaft der Kollegen in den Firmen bei, für Nachfragen der Azubi jederzeit zur Verfügung zu stehen.

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