Erfolgreiche Großübung mit Schulsanitätern
3. November 2021

„Wir brauchen Ihre Hilfe, hier gibt es ganz viele Verletzte.“ Mit diesem Hilferuf an die Rettungsleitstelle ist die gruppenübergreifende Übung des DRK Ortsverein Geislingen-Oberes Filstal in der Kaufmännischen Schule in Geislingen mitten im Gange. Sebastian Grothe, Bereitschaftsleiter des Ortsverein Geislingen-Oberes Filstal vom DRK hatte das Szenario vorgegeben: Eine Massenschlägerei unter Schülern.

Die Übung beginnt, nachdem von der Ortsgruppe acht Verletzte „vorbereitet“ worden sind, mit Kunstblut und Anweisungen, welche Verletzungen sie im Foyer des Schulgebäudes   vorspielen sollen: Prellungen, Kopfverletzungen, Beinfraktur, Bewusstlosigkeit. Als erstes sind die erst im vergangenen Sommer eingesetzten und ausgebildeten Schulsanitäter der Kaufmännischen Schule zur Stelle. Zu ihnen gesellt sich bald die Jugendsanitätergruppe. Der Nachwuchs geht auf die Verletzten zu, klärt ob sie ansprechbar und orientiert sind, über welche Verletzungen sie klagen.

 

Parallel dazu haben sie  mit einem sogenannten Störer zu kämpfen: „Hallo, ich brauch Hilfe, hier seid ihr zu dritt und bei mir ist niemand“, ruft die penetrante Person immer wieder. „Sie macht das richtig gut, solche Störer gibt es immer“, sagt Christian Striso, der am Rande des Geschehens die Arbeit der Retter beobachtet. Die Nachwuchssanitäter sprechen immer wieder beruhigend auf die hysterische Person ein, begleiten sie aus dem Aktionsradius und bitten sie, sich zu setzen und zu warten. „Mega, die sind einfach mega gut“, lobt Striso die jungen Leute.

 

Mittlerweile sind auf dem Parkplatz Rettungsfahrzeuge eingetroffen, die Schnelleinsatzgruppe (SEG) kommt dazu, einige Zeit später der reguläre Rettungsdienst. Die ehrenamtlichen Sanitäter übergeben an die Profis und klären sie über das Befinden der Patienten auf. Selbst Außenstehenden eröffnet sich trotz des Chaos ein geordnetes Bild: Jeder weiß, was er zu tun hat.

 

Der organisatorische Leiter und die Leitung des Rettungsdiensts priorisieren die Verletzten, nachdem diese gründlich erstversorgt worden waren. „Als erstes werden die Leichtverletzten aus dem Geschehen gebracht“, erklärt Grothe. So werden die Störfaktoren reduziert, das Augenmerk richtet sich auf die Schwerverletzten. Dazu wurden im Freien vier Falttragen von der SEG aufgebaut, die nach und nach mit den nach draußen gebrachten Personen besetzt wurden. Drinnen wurden derweil Personen mit Beinfraktur oder Kopfverletzung sowie Bewusstlose vom inzwischen eingetroffenen Notarzt behandelt, draußen die Leichtverletzten betreut.  Der erste Rettungswagen fuhr mit einer schwer verletzten Person in Richtung Krankenhaus. Für dieses Rettungsteam war die Übung beendet.

 

Sebastian Grothes Fazit nach der rund eineinhalbstündigen Übung: „Die aktiven Einsatzkräfte haben gezeigt, dass sie mit einem Szenario mit vielen Patienten zeitgleich professionell umgehen können.“ Ebenso wurde das Ziel dieser Übung erreicht: Die Zusammenarbeit von ehrenamtlichen Sanitätern mit den Kollegen des Rettungsdienstes, die dankenswerterweise die Übung mit begleitet haben, wurde trainiert und habe einwandfrei funktioniert.

 

Text: Sabine Graser-Kühnle (GZ)

Foto: Markus Sontheimer (GZ)

 

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