Schülergenossenschaft organisiert Rückenwind-Nachhilfe
10. März 2022

Nach zwei Jahren Schule unter Pandemiebedingungen mit teilweise monatelangen Phasen des Onlineunterrichts hat das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ ins Leben gerufen. So sollen Lernlücken geschlossen und kostenlose Nachhilfe für Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf angeboten werden. Wie bereits berichtet, organisiert die VHS Geislingen an einigen Schulen in der Stadt Nachhilfekurse. Einen anderen Weg hat die Kaufmännische Schule Geislingen gewählt. Die Schülergenossenschaft des Berufskolleg 2 (BK2) übernahm dort die Organisation der Nachhilfekurse, indem sie Schüler:innen mit Nachhilfebedarf ermittelte und nach Kursgebern suchte. Sedanur Demir und Sevil Sahmurat aus dem BK2 berichten, dass sie zunächst Anschreiben an die Schüler:innen und deren Eltern erstellten und über die Fachlehrer:innen den Bedarf abgefragt haben. Anschließend wurden Formulare erstellt, Unterschriften eingesammelt, Nachhilfegruppen nach Fächern und Klassen erstellt und Nachhilfegeber gesucht. Zwölf Schüler:innen des Wirtschaftsgymnasiums und BK2 sowie sechs Lehrer:innen erklärten sich bereit, in den Fächern Mathematik, Wirtschaft, Englisch und Deutsch nachmittags Kurse in Kleingruppen abzuhalten. Das Angebot wurde zahlreich nachgefragt. Insgesamt 133 Teilnehmer:innen gibt es in den 15 Kursen, die jeweils eine Doppelstunde pro Woche Unterrichtsinhalte wiederholen, vertiefen und erklären. Den größten Bedarf gibt es in den Fächern Mathematik und Wirtschaft, in denen die Aufarbeitung des Stoffes die meisten Schwierigkeiten bereitet. Die Schülergenossenschaft übernimmt die Abrechnung der Kurse und Ausbezahlung der Fördergelder an die Nachhilfelehrer. All diese Aufgaben sind für die Schülergenossenschaft Trainingseinheiten im Bereich Planung und Organisation, Verfassen von geschäftlichen Schreiben und Abrechnungen, was die Schüler:innen durch die Praxisnähe als äußerst gewinnbringend empfinden. Schade sei jedoch, dass es Schüler:innen gebe, die das -für sie kostenlose- Angebot nicht annehmen und trotz Anmeldung nicht erscheinen. Das Gegenteil gilt für die schulischen Nachhilfegeber. Für sie lohnt sich der Einsatz gleich auf zwei Wegen: Neben der Vergütung wiederholen sie selbst den Unterrichtsstoff aus vergangenen Schuljahren noch einmal und vertiefen ihre Kenntnisse. Schulleiter Roland Rimbach freut sich doppelt: „Wir können durch die finanzielle unsere bereits bestehendes Angebot „Schüler:innen helfen Schüler:innen“ in erheblichem Maße ausweiten und vom Geldbeutel der Eltern unabhängig machen, zum anderen weitet unsere Schülergenossenschaft ihre Tätigkeit in einem Geschäftsfeld aus, das sehr sinnvoll und nachhaltig ist.“

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