DDR-Widerstandskämpfer hautnah im Politikunterricht
29. März 2023

Im Rahmen seiner Lesereise durch Baden-Württemberg machte das Ehepaar Nadja Klier und Ingo Hasselbach Station an der Kaufmännischen Schule Geislingen und besuchte dort das Berufskolleg 1/1. Hasselbach, der selbst im Staatsgefängnis Hohenschönhausen inhaftiert war, hat eine bewegte Geschichte. In der DDR war er Punk, nach der Wiedervereinigung Neonazi und später stieg er aus der rechten Szene aus und gründete den Verein Exit.  Zwei Stunden waren die Referenten in der Klasse des Berufskollegs 1-1 bei Lehrer Nikolai Klotzbücherzu Gast. Nach einer kurzen Begrüßung durch Schulleiter Rimbach referierten die beiden anhand vieler persönlicher Dokumente über ihre Erfahrungen in der totalitären Diktatur DDR. Nadja Klier hatte zur Veranschaulichung Dokumente aus ihrer eigenen Akte des Ministeriums für Staatssicherheit, der sogenannten Stasi, mitbrachte.  Selbst Bilder und Videos aus dem Privatleben der beiden „Staatsfeinde“, so die Stasi, fanden sich in der Akte wieder, heimlich gefilmt und von Informellen Mitarbeitern (IMs) aufgenommen. Eine dieser heimlichen Mitarbeiterinnen war Kliers ehemalige Mitschülerin und Freundin, wie sie später herausfand.  Die SchülerInnen des BK1/1 stellten im Anschluss Fragen und es gab eine rege Diskussion. Von besonderem Interesse war, wie extremistisches Denken entsteht, Menschen negativ beeinflusst und welche schlimmen Konsequenzen Extremismus hat.

Ebenfalls zum Thema „DDR-Widerstand“ war diese Woche Dr. Karsten Dümmel zu Gast. In der Klasse WGW12/2 berichtete er anhand seiner Stasi-Akte, wie ein totalitärer Überwachungsstaat wie die DDR funktioniert und welche Auswirkungen er hat. Auch hier hatte Politiklehrer Nikolai Klotzbücher eingeladen.

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