Berufsschüler absolvieren Workshop im G-Inno
4. Februar 2019

Ein Kühlschrank, der mitdenkt. Eine Software, die im Auto das Handy sperrt, so dass es nicht mehr von Hand bedient werden kann.  Ein luftgepolstertes Sofa. Eine App gegen Bus-Verspätungen.

So lauten die Lösungen, die 21 Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Geislingen – aufgeteilt in vier Gruppen – am Montag bei einem Innovations-Workshop im Geislinger Innovations- und Start-Up-Center G-Inno entwickelten. Vier Stunden hatten die zukünftigen Industrie- und Groß- und Außenhandelskaufleute Zeit dafür.

Es war die erste Kooperationsveranstaltung zwischen der Kaufmännischen Schule und dem G-Inno. Und es soll auf keinen Fall die einzige bleiben, wenn es nach Michael Röhm, dem Abteilungsleiter der Kaufmännischen Berufsschule und Daniel Hammer, dem G-Inno-Geschäftsführer geht. Beide sind sehr zufrieden über den Ablauf des Workshops. Für Daniel Hammer ist dieser Workshop eine Sensibilisierungsmaßnahme für die Schüler. „Damit erkennen sie die  grundsätzliche Systematik bei der Suche nach kreativen Lösungswegen.“ Für den G-Inno-Geschäftsführer sind Schüler und Studenten eine „sehr bereichernde Zielgruppe, weil sie mit offenen Augen durchs Leben gehen“.

Michael Röhm sieht noch weitere Vorteile für die Schüler: „Sie lernen bei dem Workshop Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten als nur aus ihrem eigenen“, zählt er auf und freute sich im Lauf des Vormittags über den Kommunikationsprozess, der zwischen den Schülern in Gang kommt.

Die waren zu Beginn des Vormittags in Gruppen aus beiden Ausbildungsklassen zusammengemischt worden. Jede Gruppe erhielt eine andere Alltags-Situation –  ausgedruckt als Bild – zur Verfügung gestellt. Im Lauf der nächsten Stunden sammelte jede Gruppe die Probleme, die sich eventuell im Zusammenhang mit der Situation ergeben könnten.

Eine der vier Gruppen besteht aus Nadja, Jannis, Daniela, Nadine und Henry. Sie haben sich das Foto eines möblierten Wohnzimmers ausgesucht und im ersten kreativen Durchgang gemeinsam überlegt, welche Art von Problemen in diesem Raum auftauchen  könnten. „Da hat man erst seinen eigenen Gedankengang und dann tauchen plötzlich noch ganz andere Ideen auf“, erklärt Nadja, was sie am gegenseitigen Austausch fasziniert. Die Zeitvorgaben, die für jeden Part der Lösungsfindung von den Referenten vorgegeben werden, findet Jannis sinnvoll: „Sonst verdenkt man sich und wird nicht konkret.“

Im zweiten Durchgang erarbeiten sich die Gruppen Lösungsvorschläge für die erkannten Probleme, danach lautet die Aufgabe, sich auf ein Problem und eine konkrete Lösung dazu zu fokussieren. Immer wieder präsentieren die einzelnen Gruppen ihre bisherige Vorgehensweise an einer Tafel. „Ich bin ja eigentlich nicht so der Workshop-Typ, aber das heute finde ich gar nicht so schlecht“, lobt Saskia, die der Gruppe angehört, die sich Verbesserungen für eine Küche überlegt. Julietta, die ebenfalls dieser Gruppe angehört, findet den Workshop „echt interessant“. Ihr gefallen auch die Räumlichkeiten: „Voll der Retro-Look, ziemlich cool“, sagt sie. Die Lehrerinnen der beiden Azubi-Klassen, Birgit Scheifele und Anja Weber, beurteilen das Seminar ebenfalls positiv: „Die Schüler sind spontaner und kreativer als im Untericht“, stellt Anja Weber fest und Birgit Scheifele erkennt auch, woran das liegt: „Hier sind ganz andere Dinge gefordert: Ideen entwickeln und Lösungen visuell darstellen.“

In der letzten halben Stunde sollen die Schüler „kurz und präzise“ ausführen, welches konkrete Produkt sie für ihr Problem entwickelt haben. So entstanden Paul, der smarte Kühlschrank und drei weitere, ausgesprochen smarte Innovationen.

Text: Claudia Burst

Foto: Markus Sontheimer

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