Berufsberatung in der Schule
21. November 2016

Bereits seit 2009 berät Lothar Hentschel als ausgebildeter Abiberater Abiturientinnen und Abiturienten bei der Studien- oder Berufswahl und kommt dafür auch zu Beratungsterminen an einige Schulen im Landkreis Göppingen. Zuvor war er bereits als Berufsberater für Schüler bis zum Mittleren Bildungsabschluss zuständig. Der Landkreis Göppingen galt mit der Einführung der schulinternen Berufsberatung vor etwa 25 Jahren schon damals bundesweit als Vorbild. Mehrmals im Jahr haben auch die Schüler der Kaufmännischen Schule Geislingen die Möglichkeit, sich in mindestens halbstündigen Sitzungen Informationen und Ratschläge vom Experten zu holen. Lothar Hentschel stellte dabei über die Jahre fest, dass der Beratungsbedarf durch die Vielzahl an neuen Studiengängen und Ausbildungsberufen immer größer werde. Die Beratung sehe er außerdem als Prozess, denn in der Regel reiche nicht ein Termin zur Entscheidung aus, sondern die Schüler kämen oft mehrmals bis sie dann wüssten welchen Weg sie beruflich einschlagen möchten. Für Schüler, die noch nicht genau wissen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, bieten Hentschel und seine zwei Kollegen auch mehrstündige Eignungstests an, die im Anschluss ausgewertet und mit den Schülern besprochen werden. Dabei gehe es nicht um Schulnoten, sondern es werde versucht, Stärken und Interessen herauszufinden auf die Firmen Wert legen. Dass sich die Schulsprechstunden einer so großen Beliebtheit bei Schülern erfreuen und die freien Termine immer schnell vergriffen sind, motiviert auch Hentschel für seinen Beruf.

Das Feedback sei bis jetzt durchweg positiv und es gebe immer wieder Schüler, die sich später z.B. per Mail für seine Unterstützung bedankten. Ein weiterer Vorteil seiner Arbeit sei, dass es ihm großen Spaß bereite mit ganz unterschiedlichen Schülertypen und deren Interessen in Berührung zu kommen. An der Kaufmännischen Schule Geislingen organisiert Oberstudienrätin Christina Kelemen die Beratungstermine, die auch mit Hentschels Kollege Thorsten Fischer, der für die Berufsberatung der Wirtschaftsschule und des Berufskollegs zuständig ist, stattfinden. Nicht nur Lothar Hentschel sondern auch die Schüler sind vom schulinternen Beratungsangebot begeistert. Jonas Künzler, der eine Ausbildung im Bereich Informatik anstrebt und von Thorsten Fischer beraten wurde, lobt, dass Informationen zu Themen wie Vorstellungsgespräch und Bewerbungsunterlagen vermittelt werden und seine Klassenkameradin Sara Regner beschreibt als besonders positiv, dass sie der Berufsberater bei der Korrektur der Bewerbungsunterlagen unterstützt hat. Auch Fabian Kümmel und Ermira Mustafaj erhielten eine Übersicht über freie Stellen in ihrer Wunschbranche und zudem eine Beratung über Alternativen, falls die erste Wahl nicht umsetzbar sein sollte. Die Beratung der Bundesagentur für Arbeit kümmert sich aber nicht nur um Berufswünsche, sondern hilft auch bei Problemen, die dem Berufswunsch im Wege stehen wie Prüfungsangst oder Spielsucht. Zuständig dafür ist der Berufspsychologische Service bei dem in Göppingen zwei Psychologinnen als Unterstützung für die drei Berufsberater angestellt sind. Christina Kelemen, die die Termine an der Kaufmännischen Schule im Vorfeld mit Herrn Hentschel koordiniert, ist davon überzeugt, dass die Berufsberatung für viele Schüler eine wesentliche Hilfe auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben bzw. Studium darstellt und plant deshalb schon den nächsten Infotag.

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