Aids-Hilfe Schwäbisch Gmünd klärt Schüler auf
2. Dezember 2017

Anlässlich des jährlich am 1. Dezember stattfindenden Welt-Aids-Tages bekamen die Schüler der Kaufmännischen Schule in Geislingen Besuch von der Aids-Hilfe Schwäbisch Gmünd. In Zeiten, in denen fälschlicherweise immer wieder über angebliche Heilmethoden für Aids berichtet wird, werden die Folgen einer HIV-Infektion nach wie vor auch von Jugendlichen völlig unterschätzt. Zwar sei Aids in den Medien lange nicht mehr so präsent wie vor einigen Jahren, es gebe aber nach wie vor in Deutschland keinen Rückgang bei den Neuansteckungen, so das Robert-Koch-Institut. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, veranstaltete die SMV der Kaufmännischen Schule Geislingen, unterstützt durch den Verbindungslehrer Michael Klein, schon zum 14. Mal einen Informationstag für ihre Mitschüler. Mit dem Vorstand der Aids-Hilfe Schwäbisch Gmünd Joschi Moser und dessen Stellvertreter Volker Kujawski hatten die Schüler dann auch zwei kundige Ansprechpartner eingeladen, die vor Ort von ihrer Arbeit in diesem Bereich berichteten.

Speziell für die Eingangsklassen der Wirtschaftsschule und des Wirtschaftsgymnasiums fanden Vorträge zum Thema AIDS statt.

Thematisiert wurde u.a., wobei man sich überhaupt genau anstecken kann, welche Praktiken ungefährlich sind, wie man sich zuverlässig schützen kann und wie man im Falle einer Infektion Unterstützung von der Aids-Hilfe erhält. Außerdem wurden Anlaufstellen für kostenlose HIV-Tests im Umkreis vorgestellt und auf den aktuellen Forschungsstand der Medizin hingewiesen. Zudem wies Joschi Moser darauf hin, dass HIV mittlerweile dank medizinischer Fortschritte zwar behandelbar, aber nach wie vor nicht heilbar sei. Labinot Bahtijari, Schüler der Wirtschaftsschule, fand es gut, dass viele Vorurteile ausgeräumt werden konnten. Denn dass man sich z.B. über Küssen praktisch unmöglich anstecken könne, sei ihm so nicht bewusst gewesen. Auch Einzelschicksale kamen zur Sprache und machten den Schülern die menschliche Dimension der Krankheit bewusst. Der Wirtschaftsschülerin Enisa Batmis ging vor allem das Schicksal eines 3-jährigen Jungen aus Schwäbisch-Gmünd zu Herzen, der sich beim Spielen an einer infizierten Spritze ansteckte und sechs Jahre später an Aids starb. Umso wichtiger sei es, über die Gefahren aufzuklären. Ihr Bruder Muhammed pflichtete ihr bei, dass die Aufklärung sehr wichtig sei, v.a. auch in Schulen und dass im nächsten Schuljahr auch für die dann neuen Schüler eine solche Informationsveranstaltung stattfinden solle.

Im Foyer der Schule hatten die Referenten eine große Menge an Infomaterialien ausgelegt, die von den SMV-Schülern verteilt und von den Mitschülern zahlreich nachgefragt wurden.

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